In nur zwei Wochen ausverkauft
Insgesamt 47 lizenzierte Apotheken durften seit Anfang Juli diesen Jahres Cannabis offiziell als Mittel zu Entspannungszwecken verkaufen. Ihnen ist im wahrsten Sinne des Wortes der Stoff ausgegangen. Denn sie besitzen zwar eine Lizenz für den Verkauf von Marihuana, dieser funktioniert auch reibungslos, doch sie können ihre Lager und Theken nicht auf legalem Weg mit Nachschub versorgen und auffüllen. Um der mehr als peinlichen und prekären Situation Herr werden zu können, hat die Steuerkommission des Staates Nevada kurzerhand eine neue Verordnung erlassen. Demzufolge ist klar, dass die bisherigen legalisierten Verkaufsstellen für die abdeckende Versorgung nicht ausreichend sind. So sollen dann auch Apotheken an "normale" Verbraucher ihren Stoffe verkaufen können, die Cannabis zur Entspannungszwecken nutzen.
Bisher verabreichten sie Cannabis nur zu nachweislich medizinischen Zwecken an die Patienten und Verbraucher. Der größte Haken in der Gesetzesänderung zur Legalisierung von Cannabis erschließt sich allerdings erst auf dem zweiten Blick. Denn ausschließlich Alkohol-Großhändler haben die Erlaubnis, Marihuana von den Produzenten direkt an die jeweiligen Geschäfte und Verkaufsstellen weiterzuverkaufen. Ursprünglich gut gedacht, geht diese außerordentlich einzigartige Gesetzesänderung in den USA nun nach hinten los und wird schwer kritisiert.
Gut durchdacht?
Die Gesetzesreglung, das Spirituosen-Händler den Stoff ankaufen und verkaufen können, diente in erster Linie dem Zweck, dass eben genau diese durch die Legalisierung von Cannabis keine Umsatzeinbußen erfahren, wenn die Nachfrage nach Cannabis steigt. Zwar musste man zwangsläufig damit rechnen, dass genau das eintrifft, doch die Vertreter der Landesregierung wohl eher nicht. So weit, so gut. Nun das eigentliche Drama: Von den 70 Alkohol-Großhändlern wollen aber nur sieben eine Cannabis-Lizenz für diese Zwecke überhaupt haben. Und wieder einmal hat die Landesregierung hier ebenfalls wohl schon zu Beginn völlig falsch spekuliert. Denn nur zwei von den sieben haben jetzt diese Lizenz und diese können nun mal nicht die komplette Handelskette für den An- und Verkauf von Cannabis stemmen und führen. Totales Chaos also.
Nun können sich zukünftig auch Apotheken für eine Transport-Lizens bewerben, damit dem Ganzen einigermaßen gerecht werden kann. Denn der Staat will natürlich auch weiterhin gut am Handel verdienen. In den ersten vier Tagen allein, nach der Gesetzesänderung und Legalisierung von Cannabis, wurden von jegliche Hanf-Artikel für rund fünf Millionen Dollar verkauft. Somit rechnet natürlich der Staat Nevada mit einer weiteren, äußerst lukrativen Steuereinnahmequelle, die hochgerechnet auf etwa acht Jahre beispielsweise einen dicken Batzen von rund 1,1 Milliarden US-Dollar in die Staatskasse spielt. Allein der Anbau der Pflanzen bringt 15 Prozent Steuern pro Anbau. De facto verdient der Staat ganz ordentlich mit und kann nicht geliefert werden, klingelt auch nicht die Steuerkasse in Sachen Cannabis-Verkauf.
Dieser Artikel wurde am Donnerstag den 20.07.2017 13:14 erstellt und ist relavant zu Las Vegas, Marihuana, Gesetze, Legalisierung, Cannabis.